active 6 years, 6 months ago Der Wind auf den Rohstoffmärkten hat gedreht: Von der angstgeprägten Stimmung, die Anleger in Gold g Public Group

Der Wind auf den Rohstoffmärkten hat gedreht: Von der angstgeprägten Stimmung, die Anleger in Gold getrieben hat, ist nicht mehr viel zu spüren. “Die Zeichen stehen klar auf Aufschwung”, meint Bernard Wenger von ETF Securities. Investoren bauten ihre Positionen in zyklischen Rohstoffen aus. “So verzeichneten ETCs auf einige Industrie- und Edelmetalle die höchsten wöchentlichen Zuflüsse seit fünf Jahren. Insbesondere Palladium und Kupfer stehen dabei auf den Einkaufszetteln der Investoren.”

In der vergangenen Woche kam die Meldung dazu, dass Großinvestor George Soros mehr als die Hälfte seiner Goldinvestments verkauft hat. Auch in Frankfurt gehandelte Gold-ETCs fliegen aus den Portfolios. “Investoren bauen ihre Positionen in dem sicheren Hafen Gold weiter ab, obwohl das Marktumfeld die Entwicklung des Edelmetalls eigentlich weiter unterstützt”, bemerkt Wenger. Denn insbesondere die weltweiten Notenbanken erweiterten derzeit ihre Goldbestände. “Laut Angaben des World Gold Council haben die Goldkäufe staatlicher Stellen im vierten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent zugenommen.”

Günstige Kaufgelegenheit?

Nicht alle Anleger trennen sich von Gold: Florian Perini von Flow Traders berichtet von einem durchwachsenen Geschäft mit Käufen und Verkäufen. Auf den Umsatzlisten der vergangenen zwei Wochen stehen Xetra Gold (WKN A0S9GB), der db Physical Gold Euro Hedged (WKN A1EK0G), der db Physical Gold in Euro (WKN A1E0HR), der ETFS Physical Gold (WKN A0N62G) und der Gold Bullion Securities (WKN A0LP78) ganz oben.

Vogel sieht das aktuelle Preisniveau übrigens als gute Einstiegsgelegenheit: “Zwar könnte sich die Übertreibung nach unten noch fortsetzen, wir prognostizieren aber weiter einen Preis von 2.000 US-Dollar in einem Jahr”, erklärt der Rohstoffanalyst. Die Zentralbankkäufe würden in diesem Jahr nochmals futures handelszeiten anziehen und sogar neue Höchststände erreichen. “Außerdem werden die Realzinsen niedrig bleiben, mit entsprechend geringen Opportunitätskosten für eine Goldanlage.” Die Eurokrise habe sich zwar beruhigt, Risiken blieben aber. “Nicht zuletzt spricht der Abwertungswettbewerb der Währungen – beziehungsweise alleine Spekulationen darüber ­- für Gold.”

Silber ebenfalls abgestraft

Silber geriet in Mitleidenschaft: Während die Feinunze Ende Januar noch über 32 US-Dollar kostete, sind es jetzt nur noch 29,31 fonds gesundheit US-Dollar. Die Heraeus Metallhandelsgesellschaft sieht Silber allerdings gut unterstützt, vor allem aufgrund seines Einsatzes in der Industrie: “Es zeichnet sich ein wirtschaftlich solides erstes Quartal 2013 ab”, erklärt Sonia Hellwig. Anleger sind bislang aber noch nicht überzeugt, sie verabschieden sich von Silber-ETCs (WKN A0KRJ5, A0N62F), wie Perini berichtet.

Hohe Zuflüsse in Industriemetallen

Viel Geld fließt hingegen in Industriemetall-ETCs, vor allem auf Kupfer (WKN A0KRJU, A1K3AZ). “Die Erholung in China regt die Nachfrage an”, erläutert Vogel. Minenproduzenten bemühten sich zwar, das Angebot aufzustocken, das klappe aber nicht so schnell. “Wir sehen Industriemetalle im Schnitt weiter steigen.” Der Kupferpreis hat nach einem deutlichen Anstieg seit November im Februar allerdings stark nachgegeben. Aktuell notiert Kupfer bei devisen geld brief kurs 8.040 US-Dollar je Tonne, Anfang des Monats waren es noch 8.325 US-Dollar.

Immer teurer: Platin und Palladium

Die Preise für die industriell genutzten Edelmetalle Platin und Palladium kletterten unterdessen auf 17-Monatshochs. Die ETCs (WKN A0N62D, A0N62E) sind im laufenden Jahr ETF Securities zufolge auch Renditespitzenreiter unter den Rohstoff-Verbriefungen. Der Trend nach oben wird sich noch fortsetzen, glaubt Sonia Hellwig: “Auch wenn sich der Handel aufgrund des chinesischen Neujahrs in der letzten Woche etwas ruhiger gestaltete, wirken sowohl die anziehenden US-amerikanischen als auch chinesischen Automobilmärkte positiv auf den Platinpreis.” Hellwig verweist auch auf die nach wie vor angespannte Situation in Südafrika. “Zudem kam es zu einer Landenteignung von Zimbabwes größten Minenunternehmen Zimplats durch den Staat, was zu Produktionsausfällen führen könnte.”

Ende des Seitwärtstrend beim Öl

Auch wenn es zuletzt wieder leicht bergab ging: Seit Mitte Januar ist der Preis für Öl der Sorte Brent kräftig gestiegen, in der Spitze fonds wann verkaufen kletterte der Preis auf 119 US-Dollar je Barrel und damit ein Neunmonatshoch. Am heutigen Mittwoch liegt der Preis bei 117,50 US-Dollar. Wie Barbara Lambrecht von der Commerzbank erläutert, wurde der Aufwärtstrend die überraschende Abwärtsrevision der globalen Ölnachfrage seitens der Internationalen Energieagentur IEA gestoppt. “Die in dieser Woche veröffentlichten Stimmungsindikatoren dürften jedoch bestätigen, dass sich auch in Europa die Konjunktur zu erholen beginnt, was den Ölpreisen wohl neuen Auftrieb geben wird.”

Vogel hält den Ölpreisanstieg hingegen für überzogen. “Der Konjunkturoptimismus für die USA und Europa geht zu weit”, meint der Analyst. “Der Rohölpreis hat sich von den Fundamentaldaten entfernt.” Die Lagerbestände reichten jedenfalls aus. “Kurzfristig könnte der Brent-Preis zwar noch auf 110 US-Dollar fallen, auf Zwölfmonatssicht sehen wird den Preis aber auf dem aktuellen Niveau.” Flow Traders zufolge halten sich Zu- und Abflüsse im ETFS WTI Crude Oil (WKN A0KRJX) die Waage, während der ETFS Brent 1mth (WKN A0KRKM) und der db Brent Crude Oil Booster Euro Hedged (WKN A1AQGX) gekauft würden.

Richtungsloser ETF-Handel

Im Bereich der breit aufgestellten Rohstoff-ETFs ist das Bild laut Perini gemischt: Im Lyxor ETF Commodities Thomson Reuters/Jefferies CRB Total Return (WKN A0JC8F) und im iShares DJ-UBS Commodity Swap (WKN A0H072) würden beide Seiten gespielt, während der db x-trackers DBLCI – OY Balanced UCITS (WKN DBX1LC) abgestoßen werde.

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